Ich hab mich eine ganze Weile begeistert mit einem Codeprojekt beschäftigt: Dem Polycule.
Erwachsen ist das ganze aus meiner Faszination mit sozialen Graphen, meiner Beschäftigung mit Polyamorie bzw. den vielen nicht-monogamen Menschen in meinem Umfeld und meiner Unfähigkeit, mir Namen zu merken. Der Grundgedanke war eine lokale Datenbank, in der $USER sich selbst und seinen Beziehungsgraphen eintragen und wieder abfragen kann, beispielsweise um Fragen zu beantworten wie "Wer war nochmal Albert und WIE häng ich an dem dran?" oder um den Graphen im Allgemeinen zu visualisieren.
Projekte wie der Partygraph waren Vorgänger/Parallelentwicklungen und haben auch sehr viel Spaß gemacht. Überhaupt war das ganze sehr spannend: Ich hab viel gelernt, ich hab mich mehr mit Python beschäftigt, mit diversen Techniken gespielt und das lange Zeit sehr interessant gefunden.
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Mein letzter Commit war am 1. Mai und in letzter Zeit hat es mir immer mehr davor gegraut auch nur in den Code reinzuschaun. :(
Ich könnte mich jetzt drauf ausreden, daß ich keine Zeit habe (Baby ist DIE Überausrede... ^^), daß andere Projekte grad wichtiger sind, aber die Wahrheit ist, daß ich mir nicht mal mehr vorstellen kann dieses Tool selber zu benutzen. Es kann zuwenig, es ist zu umständlich und ich hab keinen Bock mehr. Vielleicht in das nur ich, vielleicht sehnen sich da draußen Tonnen von Menschen nach einem Programm zum Speichern des eigenen sozialen Netzwerks, aber ich kanns mir nicht so recht vorstellen.
Und wenn doch, dann müssen sie halt weiter warten, denn Polycule wird nix mehr.
Es ist irgendwie deprimierend. Ich hab ein Jahr lang, zugegebener Maßen nebenher, an diesem Ding gecodet und hab letzten Endes nicht wirklich was, auf das ich stolz sein kann. Klar, ich hab viel gelernt, es hat lang Spaß gemacht, aber etwas traurig bin ich schon. Ich hatte mir mehr von mir, von diesem Projekt, erwartet.
Trotzdem schreibe ich diesen Post um das Projekte endgültig zu Grabe zu tragen. Ein Ende zu setzen.
After all: "Failure counts as done."